lebenshäute

2018

Kunstwerkstatt Kilb

Mit dieser Installation, im Rahmen einer Ausstellung, provozierte ich eine intensive Auseinandersetzung mit Identitätskonstruktionen und gesellschaftlichen Identitätsmustern.

Die Installation zeigte einzelne Objekte, die von den TeilnehmerInnen ausgewählt wurden und durch die sie sich identifizieren. In kurzen Videoaufzeichnungen wurden Gedanken über individuelle und kollektive Identität geäußert.

Ziel des Projektes war es, die Bevölkerung von Kilb in das Kunstgeschehen zu integrieren, einen gedanklichen Rollentausch vorzunehmen und die verschiedenartigen Rollen im Leben zu veranschaulichen. Eine Video- und Toninstallation begleitete die Wahrnehmung der Objekte und verwies auf die vielfältigen Ideen, Visionen und Gedanken zum Thema der Identität.

Diese Aufnahme zeigt eine Lesung aus Thomas Bernhards Holzfällen, nicht nur um den Bezug zu Kilb, sondern auch den Gegensatz der „natürlichen“ Kilber Bevölkerung den „künstlichen“ Gästen aus der Stadt – so wie es Bernhard in seinem Werk gegenüberstellt, hervorzuheben.

Abwechselnd zu den gelesenen Passagen aus dem Buch wurden Mundartgedichte eines Kilber Bewohners rezitiert, die zuvor noch nie niedergeschrieben wurden. Dieses interdisziplinäre  Kunstprojekt und die Beschäftigung mit der Thematik der Identität – der lebenshäute – und die einer inauthentischen Künstlergesellschaft hat in Kilb eine Eigendynamik angenommen, die nachhaltig spürbar war.

lebenshäute, Installation, 2008
(Foto: G. Schiessler)