non si vede

1999

Die Zunge – in der TCM – oder auch früher beim Hausarzt ein wichtiges Diagnoseorgan, zeigt den momentanen Zustand aller inneren Organe eines Menschen. Die Zunge, als ein Identitätsmerkmal und eine Momentaufnahme des Inneren, veranlasste mich, dieses bewusster zu machen und als Teil der eigenen Identität zuzuordnen.

Die Zunge diente in diesem Projekt als Spiegel des Inneren, und wurde durch Fotografie sichtbar gemacht und anschließend mittels Graphit und Kreide und Siebdruck-Collagen auf Glasplatten präsentiert. Der Betrachter wurde durch den Anblick von Zungen mit Assoziationen zum eigenen Ich konfrontiert, und dazu animiert seine eigene Zunge zu betrachten und zu beobachten. Vergegenwärtigt man sich die sonst nicht sichtbare Zunge, entsteht bei den meisten Menschen die Neugierde auf das Aussehen der eigenen Zunge. Es findet so eine intensive Konfrontation mit sich selbst durch die Betrachtung der eigenen Zunge statt.

non si vede, 1999, Fotoinstallation